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Großartige Alltags-Küche Dank übriger Nahrungsmittel – Mach mit beim #Restezauber gegen Lebensmittelverschwendung!

Warum werden Lebensmittel eigentlich ‚einfach‘ massenhaft weggeschmissen?

Wenn man, wie ich praktisch täglich kocht und dabei so gut wie nur saisonale und – mit wenigen Ausnahmen – regionale Produkte verwendet und dabei ebenso wenig prozessierte, also durch die Nahrungsmittelindustrie vorgefertigte Nahrungsmittel einsetzt, dann liegt es nahe, dass man erst gar nicht auf die Idee kommt Lebensmittel wegzuwerfen.

Warum aber ist das so?
Wenn man sich dafür interessiert und daher weiß woher die Lebensmittel kommen, wie zeit- und ressourcenaufwendig es ist sie zu produzieren und zu transportieren, dann gewinnt man automatisch eine Wertschätzung den Nahrungsmitteln gegenüber. Wenn man sie dann noch selbst verarbeitet, sie in Händen hält, sie riecht, schnippelt und schmeckt, dann kann sich auch eine Beziehung aufbauen zu dem was man da zubereitet und isst. Dann fällt es auch nicht so leicht Übriges ‚einfach‘ wegzuwerfen, denn man hat ja auch etwas ‚eigenes‘ reingesteckt, nämlich Zeit, Sorgfalt und Liebe.

Viele Menschen sind jedoch so mit ihrem Alltag belastet, dass sie zu dem was sie an Nahrung zu sich nehmen keinen Bezug mehr haben. Sie haben – vermeintlich – keine Zeit zu kochen und versorgen sich mit industriellen Fertigprodukten bei denen man gar nicht mehr erkennen kann, was und welche Grundnahrungsmittel in ihnen stecken. Das Beispiel, dass (nicht nur) Kinder meinen Kartoffelbrei komme aus der Tüte und die unbeantwortete Frage „Wie sieht eigentlich eine Kartoffel aus?“ ist hinlänglich bekannt.

Kein Wunder, dass man dann auch gar nicht auf die Idee kommt, dass das Wegwerfen von Nahrungsmitteln eine massive Bedrohung für unseren gesamten Planeten darstellt, das für Klimaerwärmung, Hungersnöte und Umweltzerstörung mitverantwortlich ist.
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Wertschätzung gegenüber Nahrungsmitteln entwickeln

Dem Wegwerfen von Nahrungsmitteln kann man meiner Meinung nach nur durch mehrere verschiedene Ansätze, die ineinandergreifen begegnen. Einer davon ist, Kochen und Essen im Alltag eben nicht als notwendiges Übel zu begreifen, sondern als sozialen Akt und Basis für Lebensfreude, Genuss und Wohlbefinden.

Dies kann Gelingen, indem man sich darauf einlässt und zunächst einmal darauf vertraut, dass es, wie z.B. in meinem Blogg mit alltagstauglichen Rezepten aufgezeigt, trotz knappem Zeitbudget und Alltagsstress möglich ist nachhaltig, lecker und gesund zu kochen.

Einfache Gerichte zuzubereiten mit dem was gerade zuhause im Kühlschrank, Vorratskammer oder Fensterbank, Balkon und Garten zur Verfügung steht ist gar nicht so schwer. Das schwierigste ist es eigentlich damit erst einmal anzufangen und eine Regelmäßigkeit zu entwickeln. Dann wird man jedoch ganz schnell feststellen, dass es ziemlich entspannend ist, nach einem anstrengenden Alltagstag sich in die Küche zu begeben und ‚einfach‘ anzufangen mit schnippeln und anschließendem dünsten, braten, gratinieren, würzen und anrichten. Ja, auch das Anrichten und Servieren der Speisen, die man zubereitet hat, ist ein wesentlicher Akt, neben dem sich Zeit zunehmen für das Essen, nicht nur, wenn man sich gemeinsam mit der Familie an einen Tisch setzt, sondern auch wenn man nur für sich selbst gekocht hat.
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Nun, was hat das alles mit dem Wegwerfen von Lebensmitteln zu tun?

Sehr viel, denn eine Alltags-Küche lebt davon, dass man unkomplizierte Alltags-Gerichte aufbaut, auf dem was bereits vorhanden ist, vielleicht schon gekocht ist und dringend verbraucht gehört.

Dabei geht es in keinster Weise um ‚Resteverwertung‘, das ja durchaus nicht gleich die Assoziation ‚Genuss‘ nach sich zieht…

Vielmehr geht es um das Aufwerten, also die Veredelung, sozusagen das Upcycling von übrigen, möglicherweise schon schrumpeligem oder überreifem Obst und Gemüse, übriggebliebener Reste vom Kochen an den Tagen davor, trockenem Brot und alten Semmeln, gekochte Kartoffeln oder nicht mehr ganz so toll aussehenden Käseresten.

All dies und noch viel mehr lässt sich in feinste Köstlichkeiten verwandeln. Die Geschmacksvielfalt ist dabei nahezu grenzenlos, sind es doch die unterschiedlichsten Lebensmittel, die auf Obsttellern, im Kühlschrank oder Vorratsschrank verharren und darauf hoffen, dass sie doch noch zum Einsatz kommen und eben nicht in der Tonne enden und damit ‚umsonst‘ waren.

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1 Grundrezept I 2 Zutaten I ∞ Genuss-Vielfalt I

 

#Restezauber I Alte & Übrige Pellkartoffel als Grundlage für köstliche Gerichte aus einfachem Kartoffelteig I

Kartoffelteig für die Herstellung von MaultaschenWie kann man aber nun ganz praktisch übrige Nahrungsmittel – ohne viel Aufwand – dafür aber mit Kreativität und Fantasie nicht nur verwerten, sondern zu wirklich köstlichen Gerichten aufwerten und so aus altem oder zuviel eben was frisches delikates zaubern?
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Ich möchte Euch heute ein Rezept mit Pellkartoffelnmindestens vom Tag davor! – vorstellen, das man als Basis für herzhaftes, süßes und als Beilage bestens verwenden kann.
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Es geht um den Kartoffelteig!
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Den kenne ich von meiner Mutter, es gab und gibt bei uns oft eben aus diesem Teig Kartoffelmaultaschen, Fingernudeln oder Bröselschmarrn.
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Einfachste Gerichte, die aber geschmacklich Mords was her machen, auch deshalb, weil die Variationsmöglichkeiten bemerkenswert hoch sind!

Der Kartoffelteig besteht ausschließlich aus alten Pellkartoffeln, Mehl und einer Prise Salz.
Übrigens, Pellkartoffeln kann man problemlos etliche Tage im Kühlschrank aufbewahren, ohne dass sie schlecht werden!
Das Grundrezept für Kartoffelteig findet ihr unter diesem Link.

Uns so gehts: Die Pellkartoffeln werden geschält und gerieben oder durch eine Presse gedrückt, Mehl (z.B. Weizen, Dinkel, Emmer – Vollkorn oder hell gemahlen) und eine Prise Salz werden per Hand oder in der Küchenmaschine zu einem homogenen Teig verknetet.
Tipp: In der Küchenmaschine darauf achten, dass man den Teig nicht zu lange knetet, denn dann wird er ‚zäh‘.

Aus dem Kartoffel-Teig kann man nun Maultaschen, Kartoffelteigtaschen, Kartoffelteig-Schnecken oder Fingernudeln machen. Noch einfacher geht Bröslschmarrn, auch das Rezept gibt’s unten nachzulesen.
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Rezept für süße Maultaschen mit z.B. Apfelfüllung:

Kartoffelteig Maultaschen mit Apfelfüllung Kartoffelteig Maultaschen mit Blaubeerfüllung Kartoffelteig Maultaschen Kartoffelteig Maultaschen

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Und so geht’s:

» Teig wie oben beschrieben herstellen -> für 6 Maultaschen nimmt man etwa 600g Kartoffeln, ca. 200 g Mehl und etwas Salz
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»  Äpfel klein schneiden -> Zwetschgen, Aprikosen, Blaubeeren, Brombeeren, Birnen schmecken auch nicht schlecht;
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Übrigens: Die verwendeten Früchte müssen keinen Schönheitswettbewerb gewinnen! Also auch bereits runzeliges oder angedätschtes Fallobst – das man natürlich sorgfältig ausschneidet – eignet sich bestens

» Teig in Stücke schneiden und auf bemehlter Fläche nicht zu dünn etwa 20 x 15 cm ausrollen
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» Mit etwas von dem Obst belegen und 1-2 EL Zucker darüber streuen
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» Teig zu Maultaschen aufrollen -> die Enden der Maultaschen nur ein wenig zusammendrücken und mit der Naht nach unten in eine mit Butterschmalz bestückte ofenfeste Form setzen.

Tipp: man verschließt die Apfelmaultaschen deshalb nicht so fest, damit der austretende Zuckersaft mit dem Butterschmalz zu den typischen ‚Rammeln‘ karamellisiert -> mit das großartigste an diesem Rezept 😉

» Maultaschen im Backrohr bei ca. 170°C Heißluft etwa 40 bis 50 min backen

Die Maultaschen schmecken ganz frisch am besten. Man kann sie aber auch noch am nächsten Tag entweder kalt oder noch einmal kurz im Backrohr erwärmt sehr gut essen.
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Rezept für herzhafte Maultaschen mit z.B. Kürbis-Füllung:

Kartoffelteig Maultaschen mit Kürbisfüllung Kartoffelteig Maultaschen mit Kürbisfüllung Kartoffelteig Maultaschen mit Kürbisfüllung

Und so gehts:

» Den Kartoffel-Teig wie oben beschrieben herstellen.
» Herstellung der Füllung:

» (Gemüse-)zwiebel -> in kleine Würfel geschnitten mit einer gehackten Knoblauchzehe & einer Prise Zucker in Olivenöl anraten
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» Hokaido-Kürbis -> in kleine Würfel geschnitten dazugeben -> Alternativen zu Kürbis: Möhren, Zucchini, gekochtes Sauerkraut, Maronen, Auberginen, Petersilienwurzel, Pastinaken, Sellerie etc.
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» alles mit (Vanille)-Salz, frisch gemahlenem Pfeffer und Chili würzen und mit Deckel etwa 15 min schmoren lassen, bis das Gemüse gar ist
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» Masse etwas abkühlen lassen und ein bisschen Ricotta, Quark, Frischkäse – je nachdem, was man zuhause hat unterrühren

Würzen: Für einen orientalischen Touch nimmt man z.B. Duka (eine orientalische Nuss-Gwürzmischung), Ras el Hanout, Curry, Kreuzkümmel oder Paprika; aber auch frische Kräuter, wie Petersilie oder Thymian machen sich super -> auch hier ist der Fantasie keine Grenze gesetzt

» Teig in Stücke schneiden und auf bemehlter Fläche nicht zu dünn etwa 20 x 15 cm ausrollen
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» mit etwas von der Füllung belegen
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» Teig zu Maultaschen aufrollen -> die Enden der Maultaschen ein wenig zusammendrücken und mit der Naht nach unten in eine mit Butterschmalz bestückte ofenfeste Form setzen
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» Maultaschen im Backrohr bei ca. 170°C Heißluft etwa 40 bis 50 min backen

Tipp: Zu den Maultaschen mir orientalisch gewürzter Kürbisfüllung schmeckt Ziegenfrischkäse bestreut mit Kreuzkümmel toll. Die Maultaschen kann man übrigens auch noch am nächsten oder übernächsten Tag, entweder kalt oder noch einmal kurz im Backrohr erwärmt, sehr gut essen. In Scheiben geschnitten kommen die Maultaschen als Fingerfood bei Einladungen stets auch sehr gut an.

Statt Maultaschen kann man auch Kartoffelteig-Schnecken machen, die ebenfalls im Backrohr gebacken werden.

Steckrüben Rosinen Schnecken - orientalisch Spinat-Feta Blätterteig-Schnecken Bunte Schnecken mit Rote Beete & Sauerkraut

» Dazu den Kartoffelteig wie für einen Strudel, jedoch nicht zu dünn auf einem bemehlten Geschirrtuch ausrollen.
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» Eine vorbereitete Füllung (z.B. aus Kürbis, Sauerkraut, Weißkraut etc.) auf dem Teig verteilen und mit Hilfe des Geschirrtuchs aufrollen.
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» Von der Rolle sodann etwa 6-7 cm dicke Scheiben abschneiden und mit der Schnittseite nach oben schauend in eine gefettete, backofenfeste Form setzen.
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» Eventuell mit Käse und/oder gehackten Nüssen bestreuen und bei ca. 170°C Heißluft etwa 40 – 50 min backen.

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Herzhafte Alternative mit Kartoffelteig – Kartoffelteig Ravioli

Kartoffelteig-Taschen mit Gemüsefüllung Kartoffelteig-Taschen mit Gemüsefüllung Kartoffelteig-Taschen mit Gemüsefüllung

Dazu wird der bereits bekannte Kartoffelteig auf bemehlter Unterlage dünn ausgerollt. In Abständen setzt man dann kleine Häufchen einer Füllung*) darauf. Eine weitere Teigplatte wird darüber gelegt und angedrückt. Daraus schneidet man dann viereckige Teigtaschen, die etwa 5-7 min in siedendem Salzwasser gekocht werden. Die Teigtaschen kann man auch schnell mit einem Teigtaschen-Förmchen -> siehe Foto machen. Anschließend die Teigtaschen, je nach Füllung in gebräunter Butter oder einer anderen Soße schwenken und servieren. Wenn man die Teigtaschen lieber knusprig mag, dann kann man sie entweder oben auf dem Herd in einer Pfanne braten oder auch im Backrohr – wie die Maultaschen.

*) Füllungen: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und eignen sich daher bestens für #Restezauber, weil man ja nie soviel einer Zutat für so eine Füllung benötigt und damit auch kleinere Reste verwenden kann. Mir persönlich schmeckt übrigens eine Füllung aus gekochtem, übrigen Sauerkraut, etwas aufgepeppt mit Maronenstückchen und Frischkäse super gut!

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Rezept für Fingernudeln aus eben jenem Kartoffelteig

Kartoffelteig für die Herstellung von Maultaschen Kartoffelteig Fingernudelherstellung Kartoffelteig Fingernudeln

Fingernudeln sind auch so ein Gericht, das einen glücklich macht und auch Fingernudeln kann man sowohl herzhaft also auch süß servieren. Wenn ich meiner Tochter, als sie noch klein war etwas besonders gutes tun wollte, dann habe ich ihr Fingernudeln mit selbstgekochtem Apfelmus gemacht – das kommt auch heute noch bestens an ;-).

Und so geht’s:

» Von dem Kartoffelteig etwas abnehmen und zu einer Rolle (ca. 3 cm Ø) formen; kleine Stücke davon abschneiden und zu Fingernudeln ‚wuzeln‘ -> siehe Foto
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» Die Fingernudeln, wie oben auch die Maultaschen in eine mit Butterschmalz bestückte ofenfesten Form geben und bei ca. 170°C Heißluft ca. 40 bis 50 min backen; dabei nach 20 min das erste mal wenden, damit die Fingernudeln von allen Seiten schön braun und knusprig werden

Die Fingernudeln passen entweder zu Apfelmus – die süße Variante oder bei der herzhaften Variante schmeckt z.B. Sauerkraut oder Blaukraut sehr gut.

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Last but not Least Rezept für Bröslschmarrn oder Bröselschmarrn

Kartoffelteig Bröslschmarrn mit Apfelmus Kartoffelteig Bröslschmarrn mit Apfelmus

Bröslschmarrn ist noch schneller und einfacher hergestellt als Fingernudeln – schmeckt aber genauso gut – anders halt.

Für den Bröslschmarrn reibt man die alten Pellkartoffeln oder drückt sie durch eine Presse, dann streut man Mehl darüber, ja, eine Prise Salz ist auch gut.

Dann macht man, wie man das vom Streuselkuchen her kennt, entweder mit den Fingern oder einer Gabel Streusel.
Die kommen dann, wie die Fingernudeln in ein Reindl mit Butterschmalz und werden im Backofen für 40 bis 50 min gebacken.

Tipp: Damit der Bröslschmarrn nicht austrocknet, bäckt man ihn besser bei ca. 180°C Ober-/Unterhitze  und nicht mit Heißluft.

Der Bröselschmarrn wird nach etwa 20 min das erste Mal gewendet und dann noch ein paar mal, damit alles schön knusprig wird.

Auch zum Bröslschmarrn passt Apfelmus oder herzhaftes wie Sauerkraut, Blaukraut, Wirsing etc..

Unter den Rezept-Links unten findet ihr jeweils die detailliert beschriebenen Rezepte in der übersichtlichen, gut strukturierten und nachvollziehbaren Art, wie ihr es gewohnt seid von My Cookery Log® I simply smart cooking.

Ich hoffe ich konnte euch mit diesem Post aufzeigen, dass man mit einer einzigen Grundzutat, die schon ein paar Tage alt ist und mit ein paar weiteren Zutaten, die ebenfalls aus Resten stammen können unwahrscheinlich viele verschiedene unkomplizierte und köstliche Gerichte kochen kann.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Kochen, Genießen und dem Kampf gegen das Wegwerfen von Lebensmitteln! Macht mit bei Zu gut für die Tonne & Restezauber!

Carmen von My Cookery Log® I simply smart cooking

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Links zu den Rezepten

.Grundrezept Kartoffelteig »  Link

Kartoffelteig Maultaschen »  http://www.mycookerylog.com/rezepte/kartoffel-maultaschen-mit-apfel-oder-zwetschgenfuellung/

Fingernudeln »  http://www.mycookerylog.com/rezepte/fingernudeln/

Bröselschmarrn »  http://www.mycookerylog.com/rezepte/broeselschmarrn/

Kartoffelteig-Schnecken  » http://www.mycookerylog.com/rezepte/sauerkraut-schnecken/

 

 


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